Updat IV .. Jungelmania

 

Unsere Richtung ist klar, wir wollen endlich nach Iguazu zu den riesen Wasserfällen. Zuerst gehen wir noch einkaufen um von den riesen Einkaufsläden zu profitieren. Die Preise sind immer noch recht hoch und wir sind wegen des Wechselkurses leicht irritiert, was das umrechnen schwer macht. Offiziell liegt er irgendwo bei 5.6 für 1 CHF. Jedoch gibt es hier einen Blaumarkt, wo man für 1 Euro 8-9 pesos bekommt, gleich für den Dollar, denn der argentinische Pesos unterliegt zurzeit einer extremen Inflation. So würde ich theoretisch Euro in Dollar wechseln und diesen dann in Argentinische Pesos, wäre doch ein tolles Geschäft..

 

Das Einkaufen braucht uns gleich 2 Stunden... 1 Stunde einkaufen, 30 Minuten an der Kasse anstehen, 30 Minuten sich registrieren lassen auf einem seperatem Büro mit Pass und Kreditkarte etc. da man für mehr als 1000 Pesos einkaufen wollte... unglaublich. Ich war wieder kurz vor Amok als ich in diesem Kabäuschen meine Personalien etc. hinterlegen musste, nach dem Motto: Es tut mir wirklich leid, dass ich in Ihrem Geschäft einkaufen will und dann auch noch für so viel, ich entschuldige mich für die Umstände die ich Ihnen damit bereite... das nächste mal hauen wir einfach einen Trennstab dazwischen...

 

Wir fahren in der grössten Mittagshitze, nachdem wir den ganzen Einkauf im Zebra verstaut haben, los. Simon muss noch tanken und so halen wir nach ca. 80 km an einer Tankstelle.... vorab werden wir informiert, dass sie heute keine Kreditkarten akzeptieren, aber die nächste bestimmt. Bei der nächsten fahren wir das vollen Programm. Zuerst Tim und Klara aufs Klo. Dann noch Caro dann ich und dann nochmals Tim. Das Wasser auffüllen dauert ewig, das Zahlen mit meiner Kreditkarte funktioniert hier nicht, so kann ich aus dem super duper Versteck im Zebra meine Ersatzkreditkarte suchen... die dann nach mehreren Anläufen dann akzeptiert wird.

 

Wir fahren weiter und es wird sehr hügelig...d.h. rauf und runter, dass ist mit dem Zebra in etwa so:

 

Bergab entweder vollgas bis 90-95, oder wenn es sehr steil ist, Kupplung treten und mit über 100 den bergrunter (Achtung riesige Löcher in der Strasse sind normal, oder Erhebungen von 40-50 cm welche unmittelbar und ohne System auftauchen) dann am anderen Ende wieder hoch mit Vollgas und dann geht es je nach Länge und Steigung runter bis zum 2 Gang und stolzen und echten 30 km/h den Berg hoch (9 Tonnen und ca. 140 ps sind ne Ansage)

 

Nach einer Weile haben wir genug und wir halten an einem netten und sehr günstigen Camping mit Mini-Wasserfall an. Wir merken erst Abends, dass wir auf der falschen Route gefahren sind.... so sind wir halt in der Mitte von Missiones gelandet. Wir machen aus der Not eine Tugend und fahren am nächsten Morgen gleich noch weiter falsch zum längsten Wasserfall der Welt... 2.4 Km lang (an einem Stück). Die Landschaft ändert sich total und wir finden uns zwischen Kiefernwäldern und Urwald wieder. Nach einer etwas längeren Fahrt stecken wir plötzlich 3 km vom Ziel fest. Wir haben ja auch das Zeichen „Lastwagen verboten“ gekonnt übersehen, aber der Bus mit dem jungen Chauffeur hat sich auf der steilen Anfahrt zur Brücke festgebockt.. Was für ein Spektakel, alle Passagiere sowie zig gestaute und genervte Fahrer eilen herbei und alle Wissen es besser wie man den Bus wohl wieder freibekommt. Nach einer Weile und vielen Steinen kommt er dann tatsächlich frei... der Fahrer wird wohl heute Abend einen Rosenkranz beten oder irgend etwas dem Gott der Brücken opfern.

 

Wir fahren weiter und sollten am Eingang 40 Pesos zahlen... ich verstehe nichts und fahre weiter. Beim Park sollten wir dann je 150 Pesos pro Kopf zahlen um mit einem Boot den Wasserfall zu sehen.... Zuviel für uns und wir fahren wieder raus. Beim Eingang will er dann doch noch Geld haben, wir sagen ihm, wir kommen morgen wieder, es sei schon so spät. Wir finden einen Camping (den Einzigen, und zahlen ein Vermögen für eine Nacht im Dschungel... aber die Kinder waren den ganzen Tag im Auto und wir lassen sie springen und geniessen eine warme Dusche und Wifi).

Simon schläft etwas ausserhalb und wir verabreden uns für 10 Uhr morgens zur weiterfahrt.

 

Eine kleine Piste zeigt eine riesen Abkürzung durch den Dschungel und die nehmen wir... gut für die ersten 60 km brauchen wir 4 Stunden.... es geht hoch und runter und derbe Löcher und Steine vermiesen die Fahrt. Bergauf brauche ich teilweise sogar die Untersetzung und wir kraxeln langsam aber sicher die Hügel hinauf. Die Piste wird immer schmaler und der Urwald dichter und es ist heiss!!!

 

Ich wünsche mir nichts mehr als eine Lagune mit Wasserfall, ich erzähle allen davon und ja, ich finde Sie... unglaublich. In Mitten von nichts taucht ein agrological Camping auf welche doch tatsächlich einen Wasserfall mit entsprechender Lagune besitzt. Nur die Brücke dorthin hält mein Wagen nicht, so müsser wir neben der Brücke durch das Bachbett hindurch und auf der anderen Seite wieder hoch.

 

Hier bleiben wir einige Tage und pflegen uns und das Fahrzeug und waschen mal wieder unsere 50m Wäsche. Die Einzige Plage waren die Blackflies welche unverschämt ganze Hautfetzen aus einem raushacken um Blut zu schlecken. Ich kenne diese Dinger von Neuseeland und weiss, dass man sie nicht aufhalten kann. So viel Deed gibt es nicht, dass sie sich abschrecken lassen, auch durch Jeanshosen kommen sie durch... Saubister!

 

Wir fahren nach ein paar Tagen weiter und bringen die Schotterpiste hinteruns und freuen uns endlich wieder mal Strecke gut machen zu können und kommen in einem Stück direkt nach Iguazu und stationieren uns auf dem einzigen Camping.... Die anderen Waadtländer welche wir in Iberia und Pasaos getroffen haben sind auch schon hier.

 

Am nächsten Morgen machen wir uns um 7.30 auf den Weg zu den Wasserfällen. Wir quetschen uns alle in Simons Auto (3 Plätzer) und sind fast die ersten am Park wir geniessen die ersten 2 Stunden fast alleine bei den Wasserfällen und können so die Horden von Bustouristen meiden. Die Wege führen über Stege oberhalb und unterhalt der Wasserfälle durch. Es ist ein wirklich magischer Platz und wir saugen die Eindrücke und den Lärm nur so ein.

 

Wir werden wohl morgen Richtung Brasilien aufbrechen und unseren Weg nach Bolivien einschlagen.

 

 

 

 

The beast!
The beast!